Ausstellung Klimakiller Zement

Klimakiller Zement

  • Eine Tonne Zement = 600 Kilogramm CO2
  • Zementproduktion verursacht viermal so viel CO2–Ausstoß wie gesamter internationaler Flugverkehr
  • Produktion stieg seit 1990 um das Vierfache

Zement wird zur Herstellung von Beton benötigt, dem am meisten verwendeten Werkstoff in der Bauindustrie. Zementproduktion hat verheerende Folgen für das Klima. Die weltweite Zementproduktion verursacht viermal so viel CO2–Ausstoß wie der gesamte internationale Flugverkehr. Rund acht Prozent der globalen CO2 – Emissionen entstehen durch Zementproduktion.

Bei der Erzeugung einer Tonne Zement werden 600 kg CO2 freigesetzt. Global werden derzeit ca. 4,2 Milliarden Tonnen Zement jährlich hergestellt. Seit den 1990er Jahren ist die Produktionshöhe um ein Vierfaches gestiegen. Prognosen zufolge könnte die Produktion bis 2050 auf 5,5 Milliarden Tonnen jährlich steigen. Unter den 'carbon majors', den 50 Unternehmen, die weltweit am meisten CO2 ausstoßen, sind auch Zement-Konzerne wie Lafarge/Holcim, HeidelbergCement und Cemex.

Wenn der globale Infrastrukturausbau weiter in der jetzigen Form steigt, steigt auch der immense CO2-Ausstoß verursacht durch die Zementproduktion. Wie die Klimaziele des Pariser Abkommens von 2015 eingehalten werden sollen, die eine Reduktion der CO2-Emissionen durch Zement um 16 % bis 2030 vorsieht, ist unter Einbezug aktueller Prognosen zur Entwicklung des Bausektors fragwürdig. Es ist überfällig, dass Zement als Klimakiller Raum in den öffentlichen Klimadebatten findet.

Denn bislang gibt es keinen "CO2-Preis" für Zement. Im Gegenteil: Die europäische Zementindustrie erhält im EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) sogar Gratiszuteilungen, weil sie sonst angeblich von Produktions- und Investitionsverlagerungen in Drittstaaten 'bedroht' ist. Dies führt zu gestiegenen CO2-Emissionen im Zementsektor in Europa und stellt keinen Anreiz zur Förderung emissionsarmer Technologien in der Zementherstellung dar. 2019 entschied die Europäische Kommission, diese fragwürdige und klimaschädliche Praxis bis 2030 fortzusetzen.